Heute gibt es ein Review zu einem Urgestein was Anime OVA betrifft: “Riding Bean”. Dabei handelt es sich um eines der ersten Anime die sich in den 90ern in deutschen Video- und Comicläden angesiedelt haben. Leider gibt es nur eine einzige Folge.

Die Handlung dreht sich um einen durchgeknallten Autofreak namens Bean Bandit, der sich seinen Lebensunterhalt als Kurierfahrer bei allerlei zwielichtigen Aktionen verdient. Bean arbeitet mit Rally Vincent zusammen, einer Kopfgeldjägerin und Waffenfetischistin. Den beiden wird die Entführung des jungen Mädchens Chelsea Grimwood angehängt. Eigentlicher Drahtzieher der Entführung ist jedoch eine gewisse Semmerling die es in Wahrheit auf Chelseas Vater, einen mächtigen Konzernboss, abgesehen hat. Bean und Rally sehen sich sowohl mit der Polizei als auch mit Semmerling konfrontiert und versuchen ihr Bestes aus der Sache mit heiler Haut wieder heraus zu kommen.

Die Story ist wohl so Ende der 80er Anfang der 90er angesiedelt, was man auch deutlich an dem Stil des Anime merkt (übrigens selbst aus dem Jahr 1989). Knarren und schnelle Autos spielen dabei eine zentrale Rolle. Teilweise wird es auch ganz schön blutig und bei Schießereien werden komplette Hausfassaden und Möbelgarnituren durch Kugelhagel abgetragen. Die Story nimmt sich jedoch nicht vollständig ernst und es kommen auch jede Menge komischer Momente vor. Bean und die meisten anderen Charaktere werden extrem überzeichnet dargestellt, was alleine schon sehr witzig ist. Beans Auto ist natürlich schusssicher und braucht sich was Gimmicks und eingebaute Spielereien betrifft vor keinem James Bond Wagen zu verstecken. Einer der Polizisten liefert sich mit Bean ein regelrechtes Wettrüsten was das Tuning des Dienstautos betrifft. Genau wie sein Auto ist auch Beans Kleidung komplett kugelsicher. So prallt selbst an seinem Stirnband ein Pistolenschuß wirkungslos ab.

Obwohl sich die OVA hauptsächlich um Bean Bandit dreht kann “Riding Bean” als Pilotfolge der etwas bekannteren Serie “Gunsmith Cats” gesehen werden, in der dann Rally Vincent die zentrale Rolle spielt. “Riding Bean”, lange Zeit nur auf VHS erhältlich, ist jetzt auch auf DVD zu haben. Allerdings zu einem lächerlich hohen Preis.

Wer sich für Oldschool-Anime interessiert oder einfach Action mag sollte sich das ganze auf jedenfall mal anschaun. Im Vergleich zu modernen Anime kann “Riding Bean” graphisch natürlich nich mithalten, dafür aber auf jeden Fall was gutes Charakterdesign und unterhaltsame Actionszenen betrifft.